Kräftiger Umsatzschub für Saison 2021-2022 mit 1,2 Mrd. $ "cash on hand"
Schon seit einigen Jahren entwickeln sich die größeren Skigebiete in den USA erstaunlich profitabel. Die wirkliche Profitabilität liegt aber in der Verwirklichung des amerikanischen Wirtschaftstraums „Think big to get big“. Das börsennotierte US Unternehmen Vail Resorts (Bloomfield, CO) hat in den letzten 15 Jahren ca. 40 Skigebiete aufgekauft und kontinuierlich ausgebaut. Dazu gehören die Top Skigebiete Vail, Beaver Creek, Keystone, Whistler Mountain, Park City etc.) Mittlerweile werden um 2,2 Mrd. $ Umsatz generiert und weitere Skigebiet werden nahezu jährlich aufgekauft. Ähnlich rasant kauft der andere Mitbewerber, die Alterra Mountain Company (Denver,CO) kleine und große Skigebiete (u.a. Mammoth mountain, Aspen, Deer Valley) zusammen. Auch hier funktioniert das Konzept, kleinere oder marode Skigebiete aufzukaufen und in die Infrastruktur zu investieren.
Als Platzhirsch hat sich die Vail Resorts Company herausgestellt. Die Entscheidung von Vail Resorts, die Preise für die Epic-Pässe im Vorverkauf ab April 2021 um 20 % zu senken, hat 2,1 Millionen Skifahrer dazu veranlasst, die Pässe zu kaufen, die von früh erworbenen Tageskarten bis hin zu uneingeschränktem Zugang für die gesamte Saison reichen. Das sind 700.000 Pässe mehr als in der Saison 2020-21 und 900.000 mehr als in der Saison 2019-20.
Das Unternehmen gab letzte Woche seine Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022 bekannt, das am 31. Oktober endete. Da der Sommerbetrieb in den Skigebieten im August, September und Oktober ausläuft, verzeichnet das Unternehmen im ersten Quartal immer einen Verlust. Das war auch in diesem Jahr nicht anders: Vail Resorts meldete für das Quartal einen Verlust von 139,3 Millionen Dollar, verglichen mit 153,8 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.
Der Bericht für das erste Quartal gibt den Anlegern jedoch einen Einblick in die kommende Saison. Die Zahl der verkauften Saisonpässe stieg für die Saison 2021-22 im Vergleich zur vorherigen Saison um 47 %, und die Einnahmen aus diesen Passverkäufen stiegen um 21 %. Die Passverkäufe für die Saison 2021-22 sind im Vergleich zur Saison 2019-2020 um 76 % gestiegen.
Die neue Geschäftsführerin von Vail Resorts, Kirsten Lynch, erklärte gegenüber Investoren, dass es zwar ein starkes Wachstum bei der Anzahl der Skifahrer gab, die ihre Pässe für die Saison erneuerten, dass aber die Anzahl der neuen Passkäufer, einschließlich der Skifahrer, die zuvor Lifttickets gekauft hatten, und der Gäste, die noch nie etwas von Vail Resorts gekauft hatten, "deutlich stärker" gewachsen ist.
"Wir haben unsere ursprünglichen Erwartungen für den Verkauf von Skipässen deutlich übertroffen", sagte Lynch in ihren ersten Gesprächen mit Investoren als CEO.
Die Zahl der Skifahrer, die von weit her in die Skigebiete von Vail Resorts reisen, um dort Urlaub zu machen, hat sich in den letzten zwei Jahren fast verdoppelt. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist es, dass 75 % der Ticketeinnahmen von Skifahrern stammen, die Pässe und Tickets lange vor ihrer Ankunft in den Skigebieten kaufen.
Lynch bezeichnete Skifahrer, die sich frühzeitig für Saisonpässe entscheiden, als "skalierbares Abonnementmodell", das Stabilität für einen traditionell auf- und abschwellenden Einnahmestrom schafft.
Lynch wies auf "schwierige Bedingungen" zu Beginn der Saison 2021-22 hin, mit verzögerten Eröffnungen und begrenztem Gelände. Dennoch sagte sie, dass die Buchungen von Unterkünften in den US-Resorts des Unternehmens im Vergleich zu 2019-20 tendenziell steigen.
Vail Resorts gab am Mittwoch bekannt, dass es 125 Millionen Dollar für die Skigebiete Seven Springs, Hidden Valley und Laurel Mountain in Pennsylvania ausgibt, zu denen auch ein Hotel mit 418 Zimmern und ein Konferenzzentrum etwa 65 Meilen südöstlich von Pittsburgh gehören.
(Die Familie Nutting, die die Skigebiete Anfang des Monats verkaufte, kündigte an, Swift Media zu erwerben, das mehrere Zeitungen von Skistädten in Colorado besitzt, darunter die Aspen Times, Steamboat Pilot, Summit Daily und Vail Daily).
Lynch sagte, dass die Nähe der Skigebiete zu großen Metropolen wie Pittsburgh, Cleveland, Baltimore und Washington D.C. Teil der Attraktivität für Vail Resorts ist, das 2019 264 Millionen Dollar für 17 Peak Resorts Skigebiete im Osten und Mittleren Westen ausgab.
"Dies entspricht unserer Akquisitionsstrategie", sagte Lynch.
Vail Resorts teilte den Investoren mit, dass es erwartet, dass die neuen Skigebiete und das Hotel jährlich etwa 15 Millionen Dollar an Einnahmen generieren werden. Damit liegt der Wert der Skigebiete in Pennsylvania beim 8,3-fachen des Gewinns, was im Einklang mit historischen Bewertungen von Skigebieten steht.
Vail Resorts beendete diese Woche den Verkauf seiner Epic Passes für 2021-22 und hat damit begonnen, Tageskarten für Skilifte während der Haupturlaubszeiten zu beschränken. Hierzu muss gesagt werden, dass in den Top Skigebiete in Colorado (Vail, Breckenridge , Beaver Creek etc.) die Tageskarten bis zu 210 $ (ca. 186 €) pro Tag kosten. Dabei gibt es keine degressive Ermäßigung für den Kauf der Liftkarte für mehrere Tage, so wie in den meisten Skigebieten der Alpen. So verkauft Vail zum Beispiel keine Liftkarten für den 30. Dezember. Keystone verkauft keine Tickets für den 1. Januar. Breckenridge ist für den 27., 28. und 30. Dezember ausverkauft.
Es steht die Frage im Raum, wie das Skigebiet mit dem begrenzten Kartenverkauf während der Spitzenzeiten umgehen wird. Schon seit Jahren werden die US-Skifahrer auf Kauf von Tageskarten per Internet konditioniert. Lynch sagte, dass das Unternehmen seine Gäste über den eingeschränkten Kartenverkauf während der drei Spitzenzeiten der Saison informiert hat.
"Unsere allgemeine Botschaft ist, dass wir wirklich wollen, dass unsere Gäste im Voraus kaufen", sagte Lynch.
Im September kündigte das Unternehmen Pläne für Kapitalverbesserungen in Höhe von 315 bis 325 Millionen Dollar in seinen Skigebieten an, was etwa 150 Millionen Dollar über den üblichen jährlichen Investitionen liegt. Der Investitionsplan umfasst die Installation von 21 neuen Liften in 14 Skigebieten und eine Erweiterung des Geländes in Keystone.
Vail Resorts teilte den Anlegern mit, dass sie für das Geschäftsjahr einen Gewinn zwischen $785 Millionen und $835 Millionen erwarten. Im Vergleich dazu liegen die Gewinne im Geschäftsjahr 2021 bei 544,7 Millionen Dollar, im Geschäftsjahr 2020 bei 503,3 Millionen Dollar und im Jahr 2019 bei 706,7 Millionen Dollar. Wenn die Skisaison 2021-22 so verläuft, wie Vail Resorts es geplant hat, wird der Gewinn von über $785 Millionen einen Rekord für das Unternehmen darstellen.
Noch konzentrieren sich die beiden Platzhirsche Vail Resorts und Aspen Company auf den US und kanadischen Markt. Aber sie klopfen schon in Europa an. Mit dem Epic Skipass (Vail Company) kann schon zwischen 3-7 Tage kostenlos in Verbier (CH), St. Anton (AUT), Brenta Gruppe mit Madonna de Campiglio (ITA) und Les 4 Valley (FRA) gefahren werden.
Der Icon Skipass der Aspen Company umfasst kostenloses Skifahren bis zu 7 Tage in folgende kann in folgenden Orten bis zu Tagen kostenlos gefahren werden: Zermatt (CH), Dolomitti Superski (ITA) und Kitzbühel (AUT).
Bob Katz (CEO & Chairman) teilte bei der letzten Bilanz Konferenz mit, dass die Vail Resort Company zum Sommer 2021 mit 1,2 Mrd. $ "cash on hand" ein gut gefülltes Portmonee für weitere Expansionen hat.
Bericht: ODCC GmbH / Presse Info Vail Resort Company